Südafrikanische Korallenschlange (Laurenti, 1798)
Der kleine Kopf setzt sich kaum vom Hals ab. Die Internasalschilde werden durch das grosse Schnauzenschild nicht vollständig voneinander getrennt. Die glatten Schuppen umgeben die Körpermitte in 19 schrägen Reihen. Sie besitzt zwischen 142 und 168 Bauchschilde und 20 bis 28 Schwanzschilde. Das Afterschild ist ungeteilt. Der gelborangene bis roter Körper wird von 20 bis 47 schwarzen Querbinden umgeben. Unter dem Auge befindet sich ein schwarzer Fleck, der den Maulrand berührt. Das erste schwarze Band nach dem Kopf ist zu einem breiten Nackenband ausgebildet, das in Richtung Hinterkopf zu einem spitzen Winkel verläuft.
Wir besitzen ein Pärchen aus Windhoek, Namibia. Die Bänder bestehen aus einem breiten dunkelroten Band das in Schwarz eingefasst.
Das zweite Pärchen kommt aus Springbok, Südafrika. Bei diesem Paar bestehen die roten Bänder aus einem sehe hellen rotorange und werden im Alter immer heller.
Länge: 60 bis 80 cm
Lebensweise
Sie bewohnt den westlichen und zentralen Teil der Kapprovinz, Angola und teile von Namibia. Die Nachtaktiv lebende Schlange gräbt sich gerne im lockeren sandigen oder erdigen Boden ein. Sie lebt gerne Versteckt und kommt meist nur zum fressen aus ihrem Versteck. Sie ist häufig in felsigem Gebiet anzutreffen, bewohnt jedoch vielseitige Lebensräume.
Ihre Nahrung besteht aus Eidechsen, kleinen Säugern und Schlangen. Bei Störung richtet sie sich wie eine Kobra auf und spreizt ihren Hals. Das vorwiegend Neurotoxische Gift ist nicht so stark, sollte jedoch trotzdem nicht unterschätzt werden. Sie besitzt relativ kurze Zähne und hat auch nicht einen immens grossen Speichervorrat für ihr Gift.
Haltung und Zucht
Ein mittelgrosses Terrarium mit einem Teil Sand und einem Teil Torfersatz gemischt als Bodengrund sind Ideal für das Graben und Höhlen erstellen. Ein paar Steine, Korkrinden und eine Ablage in der Höhe unter einem Spot reichen als Einrichtung. Ein kleines Wasserbecken sollte auch vorhanden sein, jedoch muss es dringend entfernt werden vor der Eiablage. Auf der Ablagefläche unter dem Spot ist es bis 34° C, wobei es ansonsten zwischen 26- und 30° C ist. In der Nacht geht die Temperatur bis auf 20° oder 18° C runter. Man kann ein kleiner Teil des Terrariums etwas feuchter halten, oder während der Häutungsfase vermehrt etwas Wasser spritzen.
Im Jahr 2006 machte ich den Fehler, das Wasserbecken im Terrarium zu lassen während der Eiablage des Weibchens. Die Weibchen legen die Eier nach unserer Erfahrung immer an die feuchteste Stelle. In der Natur haben sie keine Wasserteiche oder Tümpel und kennen ein Wasserbecken nicht. Also hat mir das Weibchen die Eier einfach ins Wasserbecken gelegt obwohl sie eine Box mit feuchter Erde zur Verfügung hatte. Es gab sogar zwei Gelege im Jahr 2006 vom gleichen Weibchen. Einmal 7 Eier und das zweite mal 6 Eier in einem Abstand von ca. 2 ½ Monate.
Von Januar bis Februar gebe ich meinen Tieren ab dem 2. Lebensjahr eine Winterruhe bei 12 bis 16° C. Im Frühling erfolgt schon bald die Paarung. Nach 2 bis 3 Monaten legt das Weibchen ihre 5 bis 15 Eier ab. Bei einer Inkubationstemperatur von ca. 29° und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit dauert es 70 bis 80 Tagen, bis die Jungen schlüpfen, die sich nach ca. 2 Wochen das erste mal Häuten.
Da die Jungen selten von Beginn an Mäuse fressen, füttert man sie am besten mit Flügeli oder Beinen von Küken. Man kann auch die nackte Maus an dem Küken einreiben um den Geschmack zu übertragen. Ich war sehr erstaunt, wie so eine kleine Schlange eine, für ihre Verhältnis grosse nackte Maus fressen konnte.
Die Aufzucht der Jungen sollte immer einzeln Erfolgen. Man kann sie in kleinen Dosen stapeln, zum Beispiel in einem leeren Terrarium, damit das Klima stimmt. Jungtiere brauchen es vor allem während der Häutungsphase etwas feuchter.
Die ersten Nachzuchten 2007
Am 30.05.07 hat unser Weibchen 7 schöne befruchtete Eier in der Schlupfbox abgelegt. Die Eier waren zwischen 6,2 und 6,7 gramm schwer, zwischen 3 und 3,4 cm lang und zwischen 1,6 und 1,8 cm dick. Am 31.07.07, genau nach 62 Tage sind die ersten beiden Babys geschlüpft. Am 01.08.07 schlüpften die nächsten drei und am 02.08.07 die letzten beiden Jungen. Alle Babys wurden einzeln in Plastikbehälter mit einem Sand/Torfgemisch gehalten. Am 20.08. haben die ersten 4 jungen selbständig eine frischgeborene Maus gefressen. Bis zum 30.08.07 haben auch die restlichen Babys selbständig gefressen. Wir mussten nicht ein Jungtier stopfen, alle haben von beginn weg Mäuse gefressen, ganz kleine, fast winzige frischgeborene. Die Geschlechtsverteilung war 4.3
Nachzuchten 2012
Am 09.05.2012 hat das Weibchen 5 Eier gelegt. Am 12.07.2012 also nach 64 Tage sind alle fünf Babys geschlüpft. Die Geschlechtsverteilung war 2.3
Die Aufzucht erfolgt wieder einzeln in Boxen. Alle haben nach der ersten Häutung selbständig gefressen.
Giftwirkung und Symptome, die bei einem Vollbiss eintreten können:
Neurologische Gifteffekte
- Ptosis,
- verwaschene Sprache,
- periphere Fazialislähmung
- Hirnnervenausfälle
- Lähmung der Skelett- inkl. Der Atemmuskulatur
- respiratorische Insuffizienz
Erste Hilfe
- Notarzt- Krankenwagen anrufen und Ruhe bewahren
- Haustüre aufschliessen, Schmuck wie Ringe abziehen
- Kompressionsbinde anlegen
Sehr wichtig ist die Kompressionsbinde, da neurologische Gifteffekte innerhalb kürzester Zeit eintreten und zur Ateminsuffizienz führen können
Kompressionsbinde so anlegen, dass die Blutzirkulation noch gewährleistet ist
Gebissener Körperteil Hochlagern und sich so wenig wie möglich bewegen
Antivenin
- Kein Antivenin verfügbar
Die Tiere in dieser Gallerie sind aus Windhoek, Namibia
Hier die Gallerie der Tiere aus Springbok, Südafrika