Im Sept. 2012 durfte ich nach Wien, in den wunderschönen Tierpark Schönbrunn um mit den dortigen Tierpfleger/innen vor Ort mit den Giftschlangen Hantieren. Es ging darum die Tiere mal alle einzufangen und zu Untersuchen. Es ist schon was anderes eine grosse Giftschlange aus einem Zimmerterrarium oder aus einem begehbaren Grossterrarium heraus zu fangen. Auch wegen den Sicherheitsvorschriften in Zoo's gibt es nicht viele Möglichkeiten für die Tierpfleger, mit Giftschlangen zu Hantieren und somit fehlt natürlich auch die Übung und Routine.
Umsomehr freut es mich natürlich wenn ich so vor Ort den Leuten das Handling zeigen darf.
Als erstes wurden die zwei Crotalus durissus herausgefangen und in Boxen verfrachtet. Wenn man sie schon in der Hand hat kann man auch noch gleich das Geschlecht nachschauen:-)
Als zweites durfte ich die zwei grossen Naja naja's aus einem gut strukturierten Terrarium inkl. Wasserteil und Holzwurzel die sich als Versteck ideal eignet, heraussuchen, im wahrsten Sinn des Wortes.
Als auch die in Boxen verpackt waren wurden sie in den Hintergrund gebracht für weitere Untersuchungen.
So zwischendurch als Zusatzeinlage haben wir dann auch gleich noch das Verhalten von Riesenschlangen, in diesem Fall von zwei über 450cm grossen dunklen Anakondas, Eunectes murinus angeschaut. Das wenn man keine Übung hat, es einem in der Magengegend etwas Unwohl werden kann, beim betreten von einem riesigen Terrarium mit zwei Anakondas und die auch noch auf einem zukommen, kann sich vermutlich jeder vorstellen. Nun gilt es herauszufinden aus welchem Grund die Anakondas auf die Pfleger zugehen, wenn Sie das Terrarium betreten. Zum einen kann es einfach Hunger sein, Neugierde oder ein territoriales Verhalten. Um das herauszufinden habe ich mir diese wasserdichten Fischerhosen angezogen und habe die zwei mal Besucht. Die Gelegenheit wurde dann auch gleich genützt um die Scheibe zu Reinigen.
Als ehemaliger Riesenschlangenhalter liebe ich solche Herausforderungen.
Die zwei grossen Anakondas, so stellte sich heraus, waren vor allem Neugierig. Beim Hantieren jedoch wiederum waren sie auch sehr Scheu und verzogen sich lieber wieder in ein Versteck unter Wasser. Es war einfach Wunderbar mit zwei solchen Riesen im Becken zu Hantieren.
Im Mai 2013 bekommen die Damen ein Männchen aus der Schweiz, das 365cm gross ist. Weitere Infos werden in einem separaten Bericht von mir kommen wo es um die Einrichtung von zwei Quarantäneräume geht und den Transport vom Männchen der grossen Anakondas.
Nachdem die zwei Tierärzte vom Tierpark Schönbrunn, sie haben übrigens auch eine separate Praxis, eingetroffen sind, wurde kurz besprochen was Sie gerne untersuchen möchten. Zuerst haben wir die zwei Klapperschlangen, eine nach dem anderen Fixiert damit die Tierärzte in aller Ruhe eine Blutprobe abnehmen konnten und danach noch jeweils eine Speichelprobe. Jenny hatte gleich die erste Klapperschlange genommen und kurz darauf auch schon fixiert.
Im hinteren Bereich gab es noch einen Pflegefall, eine gelbe Anakonda, Eunectes notaeus. Da wir ja sowieso schon voll im Element waren wurde kurzerhand auch die gelbe Anakonda Fixiert um sie zu Untersuchen.
Das ganze war ein tolles Erlebnis für alle beteiligten und ich freue mich schon sehr darauf, im Mai 2013 zwei Quarantäneräume für Giftschlangen helfen einzurichten und den Anakondaweibern ein stattliches Männchen zu bringen.