Autopharmakologische Gifteffekte:
Systemische Effekte, verursacht durch die Freisetzung bzw. Formierung körpereigener, oder durch im Gift enthaltene Autakoide.
Unter Autakoide werden bestimmte biogene Amine, Lipidderivate, Peptide und Purinverbindungen zusammengefasst.
Symptome und Befunde:
-
Abdominelle Koliken, Erbrechen, Diarrhoe
-
Angioneurotisches Ödem
-
Lähmung der Atemmuskulatur (Dyspnoe, respiratorisches Versagen), Bronchospasmus
-
Arterielle Hypotension und Schock
Die Ursache autopharmakologischer Reaktion ist meistens die direkte toxininduzierte Freisetzung biogener Amine.
Häufig entwickelt sich eine arterielle Hypotension. Ursachen sind Anaphylaxie, anaphylaktoide Reaktionen und direkte Gifteffekte an Blutgefässen während der frühen Phase der Vergiftung.
Später ist eine arterielle Hypotension auf eine Reduktion des intravasalen Flüssigkeitsvolumens zurückzuführen, meistens auf Grund erhöhter Gefässpermeabilität. Auf diese Weise kommt es systemisch zur Sequestration grosser Flüssigkeitsmengen, abgesehen von Flüssigkeitsverschiebungen innerhalb einer von einem Biss betroffenen Extremität.
Lungen und Hirnödem treten durch eine Störung der Gefässpermeabilität auf.
Einblutungen in die Extremität, an der die Giftapplikation erfolgt ist, tragen zur Entwicklung einer Hypovolämie bei. Achtung hypovolämischer Schock.
Eine sich entwickelnde Hypovolämie muss man so früh wie möglich korrigieren, wobei grosse Mengen an intravenös verabreichtem Flüssigkeitsersatz erforderlich sein können.