Königskobra (Cantor 1836)
Bei der Königskobra laufen zur Zeit Untersuchungen betreffend Verwandschaft untereinander der verschiedenen Herkunftsgebiete. Mit sehr hoher Wahrscheindlichkeit wird es Unterarten geben.
Tatsache ist dass es Gebiete gibt, wo die Königskobra bis zu 5 Meter lang wird und daher die grösste Giftschlange der Welt ist. Doch zum Beispiel in China oder auch Malaysia werden sie oft nicht über 220cm und 350cm lang.
Der flache Kopf kann die Breite einer Männerhand erreichen. Sie besitzt 7 Operlippenschilder, wovon das 3. und 4. den Augenrand berühren. Das 3. Oberlippenschild berührt zudem auch den hinteren Nasalschild. Sie besitzt weiter 9 grosse Schilder auf der Kopfoberseite. In schräger Reihe von Bauchschild über den Rücken zum anderen Bauchschild umgibt sie 15 Reihen der Rückenschilder. Diese Angaben sind jedoch allgemein und können nach den Untersuchungen ändern.
Vorkommen:
Bangladesh, Myanmar (= Burma), Cambodia, China (Fukien, Kwangtung, Hong Kong, Kwangsi, Hainan, Yunnan, SW Sichuan, SE Xizang = Tibet),
India (Karnataka (Dandeli) [J.Kadapatti, pers. comm.]; Arunachal Pradesh (Miao - Changlang district, Itanagar – Papum Pare district) [A. Captain, pers. Comm.], Sikkim, West Bengal, Bihar, Orissa, Andhra Pradesh, Andaman Islands), Nepal, Bhutan, Indonesia (Sumatra, Java, Sulawesi, Borneo, Bangka, Bali, Mentawai Islands, Riau Islands), Singapore,
Laos, Thailand, Vietnam, W Malaysia (Pulau Tioman), Philippines (Balabac, Jolo, Luzon, Mindanao, Mindoro, Negros, Palawan, Panay). Elevation up to 2000 m. (reptile-database)
Unsere Tiere stammen aus China und werden um die 250cm lang. Die Bänderung die alle jungtiere haben bleibt bei den Chinesischen Tieren bestehen.
Lebensraum:
Die Königskobra lebt vorwiegend in offenen und dichten Wälder, Graslandschaften, Mangroven aber auch an Feldern und in einigen Ländern kommt sie auch in landwirtschaftlich genutzten Flächen wie Tee- oder Kaffeeplantagen vor. Sie kommt bis auf 2000m ü. Meer vor. Jungtiere klettern noch gerne und oft, ausgewachsene Tiere sind meist am Boden anzutreffen. Wassernähe wird definitiv bevorzugt. Auch feuchtere Lebensräume oder Gebiete mit stärkeren Niederschlägen werden bevorzugt. Die scheue Giftnatter versucht stehts vor dem menschen zu fliehen. erst wenn sie sich zu stark bedrängt fühlt richtet sie sich auf und kann in dieser stellung auch mal auf einen zu kommen. Die Paarung findet im Januar oder februar statt. Die Königskobra baut ein Nest und bedeckt das Gelege mit Erde, Blätter und zweigen. In der Regel wird das Nest auch bewacht bis die jungtiere schlüpfen. Die Eiere werden zwischen April und Juni gelegt. Nach rund 60 Tagen schlüpfen die kleinen, die jedoch schon bis zu 50cm lang sein können.
Die nahrung der Königskobra besteht in erster Linie aus anderen Schlangen, ungiftige wie auch giftige Exemplare. Zwischendurch wird auch mal eine Echse gefressen. Einige Exemplare fressen bestimmt auch mal eine Maus oder Ratte, wenn auch eher selten.
Haltung:
Ophiophagus hannah sollte man zwingend einzeln halten und nur zur Paarung unter Aufsicht zusammen führen. Die Aufzucht erfolgt zuerst in grösseren Boxen und später in kleineren Terrarien, bis sie dann ins Endterrarium kommen. Als Bodengrung verwende ich Torfersatz mit etwas Sand gemischt. Darauf folgt eine Schicht Teicherde. Verstecke mit Korkrinden, Pflanzen und eine Wasserschale dürfen nicht fehlen. Örtlich sollte es bis 32°C werden, ansonsten reichen 26 bis 28°C bei einer 12- bis 14stündlicher Beleuchtung. In der Nacht wenn möglich nicht weit unter 18°C sinken lassen. Zwei bis dreimal in der Woche sollte man Sprühen um eine höhere Feuchtigkeit halten zu können. Farne und Moose tragen zu einem besseren Klima bei. Die Terrarien sollte jedoch auch gut durchlüftet sein um Staunässe und stickige Luft zu vermeiden.
https://www.youtube.com/watch?v=YolD-9qKqfU
https://www.youtube.com/watch?v=TBmzS5HfwIM
Nachzuchten 2020:
Mitte Dezember 2019 bis ende Januar 2020 waren die beiden zusammen. Mitte Dezember kamen beide in die Häutung. Als sie zusammen waren haben sich beide Tiere gehöutet, zuerst das Männchen und danach das Weibchen. Das Männchen ging öfters in die Box was er vorher nie gemacht hat. Man hatte das gefühl dass das Weibchen den Ton angiebt obwohl es etwas kleiner ist. Selbst das Füttern ging problemlos im Terrarium. Das Weibchen hat sogar dem Männchen das Futter geklaut so dass das Männchen das Futter vom Weibchen nehmen musste was etwas kleiner war. Paarungsversuche haben wir beobachtet, doch die direkte Paarung nicht.
Ende Januar haben wir den Schieben wieder geschlossen und die Tiere getrennt. Am 26.04.2020 hat uns das Weibchen 24 Eier gelegt. Davon haben wir 6 Eier Inkubiert. Ein Ei war nicht befruchtet und aus einem Ei konnte das entwickelte baby nicht schlüpfen. Aus den anderen 4 Eiern sind zwischen dem 05.07. und 07.07.20 4 Babys geschlüpft. Sie waren zwischen 20,6 und 22,6 gramm schwer und zwischen 43,5 und 48 cm lang. Ihre erste Nahrung, eine Kornnatter haben zwischen dem 18.07. und 20.07.20 zu sich genommen.
Giftwirkung und Symptome, die bei einem Vollbiss eintreten können:
Lokale Gifteffekte
- Starke Schmerzen, die auch erst nach ein paar Stunden eintreten können.
- Eine lokale Schwellung, die nach 2 bis 3 Stunden eintreten.
Neurologische Gifteffekte
- Ptosis
- Dysarthrie
- Dysphagie
- Ophthalmoplegie
- Lähmung der Skelettmuskulatur, der Atemmuskulatur mit respiratorischem Versagen
Kardiale Gifteffekte
- Arterielle Hypotension
- Veränderte EKG-Werte
- Andere Symptome und Befunde
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Schläfrigkeit
Erste Hilfe
- Notarzt- Krankenwagen anrufen und Ruhe bewahren.
- Haustüre aufschliessen, Schmuck wie Ringe abziehen
- Kompressionsbinde anlegen und Seitenlagerung ausführen.
Therapie
- Endotracheale Intubation und künstliche Beatmung
Antivenin
- Monovalent Ophiophagus hannah aus Thailand
- Wirksamkeit des Antivenin
- Beachte die Angaben des Herstellers
- Lokale Nekrosen werden weder verhindert noch gebessert
- Bei Patienten mit systemischer Vergiftung bessert sich der Zustand, jedoch nur sehr langsam. Leider gibt es noch zu wenig verlässlich Daten, um genaue Angaben oder Studien zu erstellen. Die Effizienz zur Neutralisierung neurotoxischer Effekte ist widersprüchlich, jedoch nicht sehr überzeugend.