Zamenis longissima (Laurent, 1768)
Äskulapnatter
Verbreitung:
Die Äskulapnatter bewohnt Teile Mittel-, Ost- und Südeuropas von Nordspanien bis nach Russland. Darüberhinaus kommt sie in der Nordtürkei und in Teilen des Kaukasus vor. In der Schweiz kommt sie im Südwesten und Süden des Landes vor (GE, VD, VS, TI und Bündner Südtäler). Im Wallis kommt sie talaufwärts bis auf die Höhe von Loèche vor, besiedelt in westlicher Richtung das Chablais und dringt dem Nordufer des Genfersees entlang bis in die Umgebung von Lausanne vor. Zwischen Lausanne und Genf scheint sie zu fehlen. Die Äskulapnatter wurde illegalerweise in den Weinbergen am Bielersee ausgesetzt, wo sie 1994 das erste Mal nachgewiesen wurde. Sie pflanzt sich hier regelmässig fort und scheint sich langsam auszubreiten. Im Gebirge steigt diese Art nicht sonderlich hoch und erreicht im Tessin 1300, im Wallis 1600 Höhenmeter. (Text: Jean-Claude Monney, Karch, Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz)
Aussehen:
Der Kopf ist wenig vom Hals abgesetzt und leichtb Rundlich. Die Grundfärbung ist braun. Kopfseitig eher heller gelbbraun das gegen den Schwanz dunkelbraun bis schwarz wird. Typisch sind kleine weisse Strichel, die sich an den Ober- und Unterränder der Rückenschuppen finden. Die Bauchseite ist gelblichweiss bis kanariengelb bis dunkelgrau und schwarz pigmentiert. Oft besitzt sie ein hell-dunkles Längslinienmuster auf der Körperoberseite. Jungtiere haben noch eine typische Jugendfärbung, welche aus 4 bis 7 Reihen kleiner Flecken am Körper besteht. Der Bauch besitzt dunkle Pigmentierung und am Kopf sind 2 deutliche gelbe Nakkenflecken.
Ökologie:
Die Äskulapnatter bewohnt die verschiedensten Lebensräume, je nach Klima und Geographie. Zum einen bewohnt sie offene Ebenen, Trockenhänge wie Weinberge, zum anderen auch Flussufer und Sumpfgebiete und Wälder. In der Schweiz kommt sie bis 1000 m über Meer vor.
Als Nahrung werden verschiedene Nagetiere, Vögel und deren Eier, Fledermäuse, erbäutet. Jungtiere ferssen noch Echsen, Frösche, Grillen und Heuschrecken und Schlangen. Auch die Äskulapnatter ist Tagaktiv. Im Mai/Juni beginnen meist die Paarungen. Männchen machen zuerst Kommentkämpfe, um den stärkeren zu ermitteln. Zwischen Juni/Juli und August werden die bis zu 18 Eier in Laubhaufen, Misthaufen, Pferde- Ziegenmist oder auch in Baumhölen Gelegt. Die Jungtiere schlüpfen nach ca. 60 Tagen Inkubation und haben eine Länge von 12 bis 30 cm. Äskulapnattern können über 25 Jahre alt werden. Ab dem 4. Lebensjahr werden sie Geschlechtsreif.
Der Beginn der Winterruhe ist stark abhängig von Klima und Witterung. Bei uns beginnt die Winterruhe meist im November und endet im März.