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Naja haje

Uräusschlange  (LINNAEUS 1758)


Leider ist diese Kobraart unseren Abbauplänen zum Opfer gefallen. Der Bericht über unsere Erfahrungen mit dieser Kobra bleibt jedoch erhalten.

Die Ägyptische Kobra besitzt: (nach L. Trutnau, Giftschlangen  1998)

7 bis selten 8 Supralabialia (Oberlippenschilde), wobei der 6. den unteren Postocularschild (Hinteraugenschild) berührt. 19 bis 21 Dorsalia (ungekielter Schuppen um die Körpermitte). Die Anzahl Ventralia (Bauchschuppen) ist zwischen 175 und 226, die der Subcaudalia (Schwanzschuppen) zwischen 51 und 65. Das Afterschild ist ungeteilt.

Angaben von Jean-Philippe Chippaux, Les serpents d'Afrique occidentale et centrale, 2006.

Terra typica: Basse, Ägypten.   Vorkommen: Von Ägypten bis Senegal und Zambia.

Schuppenzahlen: 2 - 3 postocular (Hinteraugenschilde), 2 - 3 Temporales postérieures, 6 - 8 Supralabialia (Oberlippenschilde), 8 - 11, meist 9 oder 10 Infralabialia (Unterlippenschilde), 19 - 23 Dorsalia (Schuppen um die Körpermitte), 192 - 226 Ventralia (Bauchschuppen), 53 - 67 Subcaudalia (Schwanzschilde). 

Terra typica nach The Reptile Database : Süd Marokko east to Egypt, south to C Tanzania (Shinyaga and Kilosa) and west through the Sahel to Senegal; Central African Republic. Terra typica: Lower Egypt.

Die Grundfärbung varriert zwischen strohgelb, hellbraun bis dunkelbraun, grau und schwarzbraun. Es gibt unifarbene und auch Exemplare, welche dunkelbraune oder schwarze Sprenkel haben. Der Bauch ist einfarbig gelblichbraun, grau oder graublau. Der hals kann eine oder mehrere dunkle Querbinden aufweisen.

Länge: selten über 200 cm


Lebensraum

Unsere Tiere waren aus Ägypten.

Das Biotob welches Naja haje bevorzugt gehört zu den trockeren Gebieten von Savannen mit niederem Gestrüpp, Berggebieten und Felsen, welche Ideale Verstecke bieten, bis auch an Oasen und nordafrikanischen Wadis. Sie lebt in Erdlöcher, Felsspalten und Termitenhügel. Die Aktivitätsphase beginnt meist bei der Dämmerung und dauert bis in den frühen Morgen hinein.

Wie die meisten Kobras gehört auch haje nicht zu den wählerischen Schlangen was das Futter angeht. Ob Kleinsäuger, Vögel, Eidechsen, Frösche, Kröten, Schlangen und Eier. Gefressen wird was die richtige Grösse hat.


Haltung und Zucht

Ein geräumiges Terrarium welches ein Gemisch von Torfersatz und Sand als Bodengrund hat ist Ideal. Auch ein Gemisch aus Sand, Erde und Lehm geht. Höhlen aus Steine die jedoch gross und schwer genug sein sollten eignen sich sehr gut. Kleinere Spalten würde ich jedoch mit Sand verschliessen, damit man Kotreste gut entfernen kann. Ein paar Trockenpflanzen für den Sichtschutz und ein grösseres Wasserbecken vervollständigen die Einrichtung.

Tagestemperaturen zwischen 28 und 30° C sowie eine örtliche Wärmequelle bis 32° C im Sommer sind gut. In der Nacht kann es bis auf 24° im Sommer, sowie bis auf 18° C im Winter fallen. Je nach Vorkommen der Tiere empfiehlt sich eine Winterruhe. Tiere aus dem Norden von Marokko brauchen eine kühlere Winterruhe als Tiere aus Uganda oder dem Sudan. Ich persönlich mache eine Winterruhe von ca. 2 Monaten bei 18 bis 20° C, zwischen Dezember und März. Die Paarung erfolgt nach der Winterruhe, sobald es wieder Wärmer wird. Nach einer Trächtigkeit von ca. 60 Tagen werden die bis zu 20 Eier abgelegt. Die Entwicklungsdauer bei einer Inkubationstemperatur zwischen 28 und 30° C und einer hohen Luftfeuchtigkeit beträgt in der Regel 65 bis 70 Tage. Die zwischen 23 und 35cm langen Jungtiere Häuten sich das erste mal nach ca. 10 Tagen und fressen bald danach auch meist ohne Probleme selbständig Pelze- oder kleine Springermäuse. Um Probleme wie Kannibalismus, Stress und Futterneid zu Umgehen und auch um eine bessere Kontrolle zu haben empfehle ich, die Jungtiere immer einzeln in Ausbruchsicheren Boxen aufzuziehen. Kurz vor der Häutungsphase sollte man die Luftfeuchtigkeit leicht erhöhen.

Giftwirkung und Symptome

Das Gift von Naja haje ist vor allem Neurotoxisch. (postsynaptisch)

TOXINE: die Neurotoxine wirken postsynaptisch an der Muskelendplatte durch Bindung an den Acetylcholinrezeptor (4,5), wenn auch präesnaptisch weniger Acetylcholin ausgeschüttet zu werden scheint (4); praesynaptisch wirkende Toxine (Phospholipase A2) sind auch vporhanden und hemmen die Acetylcholinfreisetung, Die gewebetoxischen Toxine sind teils cytotoxisch + kardiotoxisch und bestehen aus Polypeptiden (1).

Giftwirkung und Symptome, die bei einem Vollbiss eintreten können:
 
Lokale Gifteffekte:

Meist nur gering ausgeprägte Lokalsymptome wie Schmerz und Ödem (2), evtl. Blasen, Lymphknotenschwellung Rückbildung der Lokalsymptome meist ohne Nekrose.

Neurologische Gifteffekte:

  • Periphere Lähmungserscheinungen (Ptosis und Symptome und Befunde anderer kranialer Nervenlämungen
  • Lähmungen der Extremitäten
  • Lähmung der Atemmuskulatur


Erste Hilfe:

  • Notarzt- Krankenwagen anrufen und Ruhe bewahren.
  • Eventuell mit Saugglocke Gift versuchen abzusaugen.
  • Sehr wichtig ist die Kompressionsbinde, da neurologische Gifteffekte innerhalb kürzester Zeit eintreten und zur Ateminsuffizienz führen können.
  • Kompressionsbinde so anlegen, dass die Blutzirkulation noch gewährleistet ist.
  • Gebissener Körperteil Hochlagern und sich so wenig wie möglich bewegen.


Therapie:

  • Endotracheale Intubation, künstliche Beatmung.

 

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