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Hemachatus haemachatus

Ringhalskobra  (LACêP_DE 1789)


Der flache, breite Kopf setzt sich nur wenig vom kräftigen Körper ab. Sie besitzt sieben Oberlippenschilde, wovon der dritte und vierte den unteren Augenrand und der vierte noch zusätzlich den hinteren Nasalschild berührt. Von den meist acht bis neun, selten sieben Unterlippenschilden berühren die ersten vier die drei vorderen Kinnschilde. Die gekielten Schuppen umgeben die Körpermitte in 19 Reihen und das Rumpfende in 15 Reihen. Die Anzahl der Bauchschilde ist zwischen 116 und 150, die der Schwanzschilde zwischen 30 und 47. Der Afterschild ist Ungeteilt. (Trutnau,2002)

Es gibt Exemplare in den Farben schwarz, braun, grau oder goldig mit Flecken oder Bänder. Bei den Gebänderten gibt es die Farben weiss, gelb oder rot. Die graue, braune oder schwarze Bauchseite hat ein bis zwei Querbinden im Halsbereich.

Länge: 100 bis 150 cm
 

Lebensraum

Sie bewohnt Südostafrika und Südafrika von Zimbabwe bis zur Kapprovinz. Die Höhenverbreitung ist bis auf 3000 m ü. Meer. Meine Tiere sind von einem Freund aus Südafrika.

Die Ringhalskobra ist Tag- und Nachtaktiv und lebt meist verborgen in Nagetierbauten und im steinigen Gelände und Grasgebieten. Oft findet man sie in feuchteren Bereichen. Sie ernährt sich von Kleinsäuger, Kröten, Echsen und Schlangen. Im Gegensatz zu den echten Kobras ist sie ovipar, Lebendgebärend. Das starke, vorwiegend Neurotoxische Gift kann sie auch wie eine Speikobra bis auf 3 Meter dem Gegner sehr zielgenau Richtung Kopf entgegenspeien. Wenn sie in die Enge getrieben wird und kein Fluchtweg mehr vorhanden ist, kann sie sich auch Tot stellen, indem sie sich auf den Rücken oder die Seite legt, und die Zunge heraushängen lässt. Wenn man dann zu nahe ist, kann sie sich blitzschnell kehren und zubeißen. Also immer vorsichtig sein.


Haltung und Zucht

Ich halte meine Hemachatus einzeln in mittelgrossen Terrarien. Der Bodengrund besteht aus einem Teil Torfersatz und einem Teil Sand. Eine Ablage in der Höhe zum Sonnenbaden, Korkrinden als Versteckmöglichkeiten und ein paar Steine zum klettern sollten vorhanden sein. Ich stelle meinen Tieren auch immer ein grösseres Wasserbecken zur Verfügung. Die Tagestemperaturen sollten zwischen 25 und 28° sein, wobei ich mit einem Spot die Ablagefläche in der Höhe bis auf 30° erwärme. In der Nacht können die Temperaturen zwischen 18 und 22° sein. Obwohl meine Tiere aus Südafrika sind, passe ich die Lebensweise unserem Klima an. Von Januar bis März bekommen sie eine Winterruhe, indem ich sie einzeln in Boxen zwischen 10 und 15° C in den Keller stelle. Schon bald nach der Winterruhe findet die Paarung statt. Die Jungtiere haben eine Juvenilfärbung wenn sie auf die Welt kommen. Sie Häuten sich innerhalb von 24 Stunden, nachdem sie auf die Welt gekommen sind.

Leider fressen sie in der ersten Zeit vielfach nicht selbständig Mäuse. Wer nicht stopfen möchte, versucht es mit Fisch oder Kükenflügel.  Die Jungtiere sollte man sowiso einzeln aufziehen, da zuweilen auch Kannibalismus vorkommen kann.

Nachzuchten 2007

Ende Februar konnte ich 4 kleine Hemachatus-Babys entgegen nehmen, wovon eines leider im April gestorben ist. Es war das kleinste mit nur gerade mal 3,8 gramm Gewicht. Die anderen drei sind zwischen 5,6 und 7,4 gramm schwer und zwischen 14 und 16cm lang. Mittlerweilen haben alle gefressen. Einem Baby habe ich die maus ins Maul gelegt welche daraufhin selbständig gefressen wurde. Die anderen zwei haben von beginn weg selbständig gefressen. Die sind wirklich goldig süss.



Giftwirkung und Symptome, die bei einem Vollbiss eintreten können:

Lokale Gifteffekte

  • Lokale Schwellung
  • Ekchymosis im Bereich der Schwellung


Neurologische Gifteffekte

  • Diplopie
  • Dyspnoe (Bewusstlosigkeit)
  • Dysphagie
  • Dysphnoie
  • verschwommenes Sehen
  • Schwäche der Arme und Beine
  • Hirnnervausfälle
  • Lähmung der Skelett- inkl. der Atemmuskulatur
  • respiratorische Insuffizienz 
  • Andere Symptome und Befunde
  • Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel


Erste Hilfe

  • Notarzt- Krankenwagen anrufen und Ruhe bewahren.
  • Eventuell mit Saugglocke Gift versuchen abzusaugen.
  • Sehr wichtig ist die Kompressionsbinde, da neurologische Gifteffekte innerhalb kürzester Zeit eintreten und zur Ateminsuffizienz führen können.
  • Kompressionsbinde so anlegen, dass die Blutzirkulation noch gewährleistet ist.
  • Gebissener Körperteil Hochlagern und sich so wenig wie möglich bewegen.


Antivenin

  • SAIMR Polyvalent Antivenom Zentral- und Südafrika


Wirksamkeit des Antivenin

Leider ist die Wirksamkeit der Antivenine bezüglich der afrikanischen Kobras im Bezug auf die neurologischen Gifteffekte schwach oder sehr langsam.

Die Wirksamkeit wird stärker, wenn man Antivenin gibt, bevor die Lähmungserscheinungen eintreten. Deshalb müssen folgende zwei zur Verfügung stehenden therapeutischen Ansätze gleichzeitig genutzt und eingesetzt werden:

Endotracheale Intubation und künstliche Beatmung

Die endotracheale Intubation verhindert sicher jede Form der Aspiration.
Der Edrophonium- (Tensilon-R-) Test sollte sofort bei jedem Patienten mit Lähmungszeichen durchgeführt werden, um bei positivem Ausfall die durch den Einsatz eines länger wirksamen Acetylcholinesterasehemmers ( Neostigmin ) erreichbare Verbesserung der neuromuskulären Übertragung auszunutzen.

 

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