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Crotalus polystictus

Crotalus polystictus

Mexikanische Lanzenkopf-Klapperschlange  (Cope, 1859)

 

Unsere Tiere sind von Alfred Wallner und es sind die schönsten polystictus die wir je gesehen haben. Die Elterntiere kommen aus Michoacan, Mexico.

Der ovale Kopf setzt sich nur mässig vom Hals ab. Sie besitzt  12 bis 15 Oberlippen- und 11 bis 16 Unterlippenschilde. Die gekielten Schuppen umgeben die Körpermitte in 27 Reihen. Die Anzahl der Bauchschilde ist zwischen 161 bis 187, die der Schwanzschilde 17 bis 29. Desweiteren besitzt sie noch ein Paar Intercanthalschilde, die doppelt so lang wie breit sind.

Die Subcaudalia unserer Adulten Tiere: Männchen = 24, Weibchen = 20, die 2 gesunden Nachzuchten 2009 haben: Männchen = 24 und das Weibchen = 17

Die Körpergrundfärbung ist zwischen gelblich, beige und hellbraun. Den Rücken zieren zwei Reihen ovaler, rehbraunen Flecken, die schwarz und weiss eingefasst sind. Die gleichen Flecken befinden sich auch an den Flanken. Am Kopf befinden sich weitere längliche Flecken, die eine schöne Maske bilden.

Länge: bis 90 cm, selten mehr.

 Lebensraum

Sie Lebt in den mexikanischen Staaten von Zacatecas, Aguascalientes, Jalisco, Guanajuato, Michoacan, Federal Morelos und Zentral-Vera Cruz hauptsächlich auf Hochplateaus zwischen 1600 und 2900 m über Meer. Sie bewohnt offenes hügeliges Gelände, Kiefer und Eichenwälder sowie felsiges Gelände. Als Versteckmöglichkeiten werden Felsen, Felshöhlen und Nagetierbauten benutzt. Die tag- und nachtaktive Klapperschlange ernährt sich von Vögeln, Eidechsen und kleinen Nagetieren.

 Haltung und Zucht

Crotalus polystictus braucht ein geräumiges Terrarium damit man verschiedene Temperaturen ermöglichen kann. Ein Teil des Bodens besteht aus Torfersatz und der andere aus Sand mit Steinen. Einen Steinhaufen auf der einen Seite, Hochplateaus und Korkrinden auf der anderen Seite. Der Erdeteil wird ein wenig feuchter gehalten. Die Tagestemperaturen können zwischen 26 und 30° C sein, die Nachttemperaturen zwischen 20 und 24° C. Bei Crotalus polystictus ist es Wichtig zu Wissen, woher die Tiere stammen, damit man weis, ob sie eine Winterruhe benötigen oder nicht, wie lange oder kurz und bei welchen Temperaturen. Tiere die über 2500 Meter über Meer leben haben eine längere und kühlere Überwinterung als Tiere die um 1600 M ü. Meer leben. Bei einer Überwinterung werden die Tiere  einzeln in Boxen von Dezember bis März bei ca. 18° C Überwintert. Nach der Überwinterung beginnt die Paarung. Nach einer Trächtigkeitsdauer von ca. 10 Monaten schlüpfen die bis zu 15, selten mehr, Jungtiere. Nach der ersten Häutung fressen sie meist selbständig nackte Mäuse. Jungtiere werden die ersten 2 Jahre nicht Überwintert.

Unser Päärchen von 2005 ist sehr Aufmerksam und Neugierig. Sie haben immer Hunger und fressen sehr gut. Man muss Aufpassen, dass man sie nicht Überfüttert.


Nachzuchten

Im Januar 2009 haben wir unser Päärchen das erste mal in ein gemeinsammes Terrarium übersiedelt. Noch im gleichen Monat durften wir eine Paarung beobachten. In der Nacht gingen die Temperaturen bis auf 16°C runter. Nach einer Tragzeit von ca. 6 1/2 Monaten hatten wir schon die ersten Babys im Terrarium. Wir staunten nicht schlecht als wir am 29.07.2009 plötzlich ein Baby im Terrarium herumliegen sahen. Eigentlich viel zu früh. Nach der Durchsuchung vom ganzen Terrarium hatten wir 3 Babys und 2 Tiere, die leider nicht aus der Eihaut gekommen sind. Eines der 3 Babys hatte eine Wirbelsäulen-Verkrümmung und wurde eingeschläfert. Die 2 gesunden Babys sind erst noch ein Paar welches wir vorerst, sicher bis zum nächsten Wurf, behalten und für uns Aufziehen. Das Weibchen war nach der Geburt 6,6 gramm schwer und 18,5 cm lang, das Männchen 7,4 gramm schwer und 21cm lang. Nach 8 Tagen haben sie sich das erste mal gehäutet. 

Am 21.08.2011 habe ich ein totes Baby im Terrarium gefunden. Am 30.08.2011 ein lebendes Baby, ein Weibchen. Etwas Ungewöhnlich in so einem Zeitabstand. Das Weibchen sieht auch noch immer Dick aus.



Giftwirkung und Symptome, die bei einem Vollbiss eintreten können:

Autopharmakologische Gifteffekte

  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • abdominelle Koliken
  • Diarrhoe
  • angioneurotisches Ödem
  • Dyspnoe, Bronchospasmus
  • arterielle Hypotension und Schock


Lokale Gifteffekte

  • Lokale Schwellung, die sich bis auf den Körperstamm ausdehnen kann.
  • Lokale Hämorrhagiezeichen (Ekchymosen)
  • Nekrosen, die Subkutangewebe und Muskulatur mit einbeziehen können.


Hämostatische Gifteffekte

  • Blutungen aus Verletzungen, Hauteinblutungen (Ekchymosen, Petechien),
  • Gingivalblutungen, Epistaxis
  • Hämatemesis, Hämoptyse, Hämaturie, arterielle Hypotension / hämorrhagischer Schock.
  • Akutes Abdomen (intraabdominelle Blutung)
  • Flankenschmerzen / klopfschmerzhaftes Nierenlager (Ischämie, Nierenblutung)
  • Fokale neurologische Zeichen, Meningismus, blasse Skleren (Anämie)


Neurologische Gifteffekte

  • Faszikulation der Muskulatur von Hand und Finger der vom Biss betroffenen Extremität; Hypästhesie von Händen, Füssen und Gesicht, metallischer Geschmack.


Renale Gifteffekte

  • Flankenschmerzen, klopfschmerzhafte Nierenlager
  • Lidödem
  • Oligurie / Anurie, Polyurie


Erste Hilfe

  • Notarzt- Krankenwagen anrufen und Ruhe bewahren
  • Keine Kompressionsbinde anlegen
  • Eventuell mit Saugglocke Gift absaugen
  • Schocklagerung durchführen
  • Keine Schnitte an Bissstelle oder sonst wo durchführen


Antivenin

  • Wyeth antivenin (crotalidae) polyvalent


Wirksamkeit des Antivenins

  • Siehe Angaben des Herstellers

Bezüglich der neurologischen Symptomatik wie auch des Hämostaseeffekts wurden sehr gute Erfahrungen gemacht.

 

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